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100 Jahre Marienhospital Neubau Lüsenberg

Arnsberg. Heute vor 100 Jahren, am 12. Januar 1913, wurde das Gebäude des heute zum Klinikum Arnsberg gehörenden Marienhospitals seiner Bestimmung übergeben.

Das Krankenhaus mit seinen Wirtschafts- und Nebengebäuden zählte zu den modernsten in der Umgebung und war für die damalige Zeit wegweisend. Ein Neubau war nötig geworden, weil das 1857 in der Altstadt eingerichtete Krankenhaus keine ausreichenden Kapazitäten mehr bot. Verhandlungen mit der Bezirksregierung und dem Kreis Arnsberg wegen einer finanziellen Beteilung scheiterten. Die Stadt wagte den Alleingang. Ein passendes Grundstück unterhalb des Lüsenberges wurde 1907 vom Eigentümer Elkemann für 18000 Mark erworben, ein Jahr später beschloss der Magistrat die Ausschreibung eines Architektenwettbewerbs. Der Zuschlag ging an die Gebrüder Langenberg aus Kassel, nach Sicherung der Finanzierung wurde im Dezember 1911 der Grundstein gelegt. In der eingemauerten Urkunde heißt es u.a.: „XX und XY“. Einer der Festredner meinte: „Mit diesem Haus errichtet sich die Stadt selbst ein Denkmal“ – und hatte für die damalige Zeit Recht.

Die Eröffnungsfeier fand dann am Vormittag des 12. Januar 1913 in der Halle neben der Kapelle statt, abends gab es einen großen Empfang mit Galabüfett im Kurhotel auf dem Klosterberg. Vor dem Festakt wurde das neue Krankenhaus auf der gegenüberliegenden Seite der Stadt mit Magnesiumlicht illuminiert. Das Centrale Volksblatt, Vorgänger der WESTFALENPOST, berichtete eindrucksvoll über das Ereignis: „Nachdem der Arnsberger Sängerbund die Feier mit dem Lied ‚Das ist der Tag des Herrn’ eröffnet hatte, ergriff Architekt Langenberg das Wort“. Regierungspräsident von Bake war neben Bürgermeister Max Löcke und Landgerichtspräsident von Schilgen einer der Festredner. In den Ruf „Kaiser Wilhelm II., unser allergnädigster König und Herr, er lebe hoch, hoch, hoch!“ hätten alle mit eingestimmt, schreibt der „Centräler“. Die musikalische Umrahmung des Tages erfolgte durch die legendäre „15-Mann starke Kecksche-Kapelle“.

Die Gesamtkosten des neuen Krankenhauses beliefen sich übrigens nach Abschluss der Bauarbeiten auf exakt 575098,71 Mark, die „Ave Maria Stiftung“ steuerte 100000 Mark als zinsloses Darlehen dazu, weitere Kredite kamen von der Propsteigemeinde und der Sparkasse.

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