Darmzentrum Arnsberg

am Standort Karolinen-Hospital

Ralf Czymek, MBA
Chefarzt
Prof. Dr. med. Ralf Czymek, MBA

Wie entsteht Darmkrebs?

Das Wort Krebs steht für eine große Gruppe ganz unterschiedlicher Erkrankungen, die eines gemeinsam haben: die unkontrollierte Teilung von Zellen eines Organs oder Gewebes. Was daraus entsteht, ist eine Geschwulst (lateinisch: Tumor).

Bösartige Tumoren zeichnen sich dadurch aus, dass sie der normalen Wachstumskontrolle des Organismus entzogen sind. Die veränderten Zellen vermehren sich ungebremst. Sie wachsen in umliegendes Gewebe ein und zerstören es, können in Blutbahnen und Lymphgefäße eindringen und mit dem Blut- und Lymphstrom in andere Körperorgane gelangen. Dort können sie sich ansiedeln und erneut vermehren – es entstehen Tochtergeschwülste, so genannte Metastasen.

Heute weiß man, dass die Ursache für die Entstehung von Krebs in einer Veränderung des Erbmaterials von Körperzellen liegt, die zur Fehlsteuerung des Wachstums führt. In der Regel müssen viele äußere und innere Faktoren, zusammenwirken, um eine Zelle in eine Krebszelle umzuwandeln. So wenig es den Krebs gibt, so wenig kann man auch von der Krebsursache sprechen. Die gemeinsame Endstrecke dieser Schädigungen und Störungen ist jedoch immer eine Veränderung von Kontrollgenen des Zellwachstums, was zu ungeregelter Zellteilung und Verlust gewebetypischer Eigenschaften führt. In einigen Fällen, darunter auch Sonderformen von Darmkrebs, können solche krebsbegünstigenden Genveränderungen auch vererbt werden.

Äußere Einflüsse, die zur Auslösung einer Krebserkrankung beitragen können, wie beispielsweise Tabakrauch, die ultravioletten Strahlen der Sonne, radioaktive Strahlung, bestimmte Schimmelpilze auf Lebensmitteln, Fehlernährung, einige Virusinfektionen oder manche Chemikalien, können nicht allein verantwortlich gemacht werden. Bis auf die Ernährung und Lebensgewohnheiten, die wenig auf Bewegung und Sport ausgerichtet sind, scheinen diese Faktoren bei Darmkrebs eine eher untergeordnete Rolle zu spielen.

Wesentlich für die Schädlichkeit krebsfördernder Einflüsse ist auch die Dauer des Einwirkens. Zusammen mit der Abnahme der Reparaturfähigkeiten des menschlichen Organismus im Alter ist dies einer der Gründe dafür, dass Krebserkrankungen bei älteren Menschen wesentlich häufiger sind als im jüngeren Lebensalter. Auch an Darmkrebs erkranken in der Regel Menschen eher in der zweiten Lebenshälfte oder sogar meist erst in höherem Alter; bei jüngeren Patienten spielt möglicherweise eine vererbte Anlage eine Rolle.

Weiterempfehlen