In der Klinik für Allgemeinchirurgie, Viszeralchirurgie und Minimalinvasive Chirurgie im Karolinen-Hospital Hüsten sind alle Operationen am Darm und allen anderen Organen des Bauchraums möglich.
In der minimalinvasiven Darmchirurgie besitzen wir eine außerordentliche Expertise. Fast alle Operationen bei Darmkrebs (>95 %), egal ob geplant oder als Notfalloperation werden bei uns laparoskopisch durchgeführt.
Minimalinvasiv bedeutet, dass die Öffnung des Bauchraums auf regelhaft drei bis vier kleine Schnitte begrenzt wird, wovon ein Schnitt (in der Regel der am Nabel) so groß sein muss, dass der entfernte Darm bei Ende der Operation aus dem Bauch entfernt werden kann. Die eigentliche Darmresektion hängt dann von der Lage des Tumors und den Durchblutungsverhältnissen ab. Meistens werden bei Darmkrebs 30 bis 50 cm Darm mit den zugehörigen Blutgefäßen und den Lymphknoten entfernt. Trotz des minimalinvasiven Zugangs ist das Ausmaß und die Sicherheit der Operation am Darm nicht unterschiedlich zur konventionellen Operation, wie die geborgenen und histologisch untersuchten Operationspräparate nachweisen.
Auch alle anderen Operationen am Darm, wie Stomarückverlegungen und weitere Eingriffe werden möglichst minimalinvasiv vorgenommen. Als weitere Spezialität der Klinik werden einige Eingriffe bei geeigneten Patienten über einen einzigen Zugang (Single Port) operiert.
Die minimalinvasive Operationstechnik ist für die operation von älteren Patienten besonders geeignet, da das Immunsystem und die körpereigenen Mechanismen zur Wiederherstellung des Körpers viel mehr geschont werden, als wenn ein konventioneller Zugang verwendet wird. Die „Last“ der Operation wird verkleinert, was zu einer besseren Verträglichkeit und zu einer kleineren Komplikationsrate führt. Im Vergleich mit Daten aus anderen Zentren ist gerade bei älteren Patienten unsere Rate an schwersten Komplikationen innerhalb 30 Tage nach der Operation um 5 % kleiner.
Metastasenentfernungen nehmen wir an allen Organen im Bauchraum und bei geeigneter Lokalisation auch aus der Lunge vor. Auch hierbei gilt die Maxime der minimalinvasiven Operation. Bei nicht zu großen Metastasen wird laparoskopisch oder thorakoskopisch operiert.
Ein besonderes Problem sind Bauchfellmetastasen (Peritonealmetastasen). Diese galten und gelten teilweise immer noch als ein Hindernis für eine Operation. Inzwischen sind auch Bauchfellmetastasen unter Umständen heilbar. Wenn alle Metastasen entfernt werden können und danach eine hypertherme intraperitoneale Chemotherapie (HIPEC) eingesetzt wird, kann immerhin ein Viertel der Patienten geheilt werden. Wir arbeiten seit 2012 mit dieser Methode, die sich aber leider nicht minimalinvasiv durchführen lässt. Die Weiterentwicklung der Methode wird von uns durch die Erfassung unserer Patienten im HIPEC-Register begleitet.