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Klinik für
Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie

Alexander Ranft
Chefarzt
Dr. med. Alexander Ranft

Leistungsspektrum

Im diagnostischen Bereich kommen Röntgenuntersuchungen, Computertomographie (CT), Magnetresonanztomografie (MRT), Angiographie (Darstellung der Gefäße mit Kontrastmittel), Sonographie (Ultraschall) und invasive Techniken z.B. Myelographie (Untersuchung des Rückenmarkkanals mit Kontrastmittel) zur Anwendung.

Es werden in unserer Klinik alle aktuellen Techniken und erforderlichen Materialien zur Versorgung der nachfolgend aufgeführten Gefäßerkrankungen beherrscht, angeboten und vorgehalten. Unser Leistungsspektrum umfasst die gesamte invasive und nichtinvasive Diagnostik sowie insbesondere folgende interventionelle Therapien:

  • gefäßeröffnende oder rekanalisierende Maßnahmen, im Speziellen:
    • Behandlung von Engstellen (Stenosen) in allen Gefäßregionen insbesondere hirnversorgende Arterien (Carotisstenose, intrakranielle Stenosen) mittels Ballon und Gefäßstützen (Stents).
    • Akute Schlaganfallbehandlung mittels mechanischer Entfernung des Blutgerinnsels aus der verschlossenen Hirnarterie (sog. Thrombektomie)
  • gefäßverschließende oder embolisierende Maßnahmen, im Speziellen:
    • Ausschaltung von Gefäßwandaussackungen (akut oder elektiv) durch Einlage von Platinspiralen (sog. Coiling), spezieller Stents (sog. Flow diverter) oder Verschlusskörbchen (intraaneurysmale flow disrupter).
    • Behandlung von kranialen und spinalen duralen arterio-venösen Fisteln durch gezielte Verklebung mit speziellen Gewebeklebern der krankhaften Gefäßabschnitte (Embolisation).
    • Behandlung von arterio-venösen Malformationen in Kopf und Rückenmark durch gezielte Verklebung der krankhaften Gefäßabschnitte mit speziellen Gewebeklebern (Embolisation).
    • Behandlung von Blutungen (z.B. Tumorblutungen, traumatisch bedingt, o.ä.)
    • Präoperative Desvaskularisation von stark durchbluteten Raumforderungen
    • Behandlung bei unstillbarem Nasenbluten 
  • schmerztherapeutische Maßnahmen (zum Beispiel bei chronischen Rückenschmerz), im Speziellen:
    • Zu diagnostischen und therapeutischen Zwecken: Anwendung schmerstillender Medikamente an den kleinen Wirbelgelenken (Facettengelenksinfiltration) und den Nervenwurzeln (Periradikuläre Therapie, PRT)
    • Zur Behandlung von chronischen Rückschmerzen: lokale Hitzebehandlung sog. Radiofrequenzablation zur dauerhaften Schmerzlinderung/-freiheit bei Arthrose der kleinen Wirbelgelenke.

Alle angewendeten therapeutischen Methoden verstehen sich selbstverständlich in minimalinvasiver Technik. Dies bedeutet, dass durch eine kleine Einstichstelle in der Leiste (kleiner 3 mm) mithilfe von Schläuchen (Kathetern), Drähten, Ballons, Stents und anderen Hilfsmitteln durch die Arterie (seltener auch Vene) die Erkrankung behandelt wird. Eine große Operation mit Eröffnung des Schädels kann somit nach Möglichkeit vermieden werden. Die neuroradiologische Behandlung (Intervention) wird je nach Art und Umfang der Behandlung in lokaler Betäubung (wach, schmerzfrei) oder in Vollnarkose durchgeführt.

Interventionelle Maßnahmen sind oftmals deutlich schonender für den Patienten als „große“ neurochirurgische Eingriffe, da die Eingriffszeit in der Regel kürzer ist und die Operationswunde nur eine kleine Punktionsstelle in der Leiste ist. In enger fachübergreifender Zusammenarbeit wird individuell für jeden Patienten ein optimales Behandlungskonzept unter Berücksichtigung aktuellster wissenschaftlicher Erkenntnisse erarbeitet. Welcher Therapiepfad im jeweiligen Einzelfall empfohlen wird, entscheidet das interdisziplinäre hochspezialisierte Team aus Neurologen, Neurochirurgen und Neuroradiologen.

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