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Schlaganfall – Warnsignale werden oft nicht erkannt

Der Schlaganfall zählt weltweit zu den häufigsten Todesursachen. Und wer überlebt, hat oftmals dauerhaft mit den Folgen zu kämpfen. Deshalb ist im Notfall schnelles Handeln gefragt. Doch laut einer repräsentativen Befragung in neun europäischen Ländern kennen viele Menschen die Warnsignale nicht. Das fanden Forscher des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Konsumforschung heraus. Knapp einem Fünftel der Europäer sind die Warnzeichen für einen Schlaganfall gänzlich unbekannt.

Um die Öffentlichkeit für das wichtige Thema zu sensibilisieren, bietet das Klinikum Arnsberg zusammen mit dem Förderverein des St. Johannes Hospitals im Vorfeld des World Stroke Day umfassende Informationen rund um die Themen Vorbeugung, Therapie und Rehabilitation bei Schlaganfall. Das Programm beim 4. Arnsberger Schlaganfalltag am 19.10.2013 umfasst Vorträge sowie zahlreiche Infostände. Im Rahmen der Vorsorge kann jeder Besucher sein persönliches Schlaganfallrisiko ermitteln lassen: mit Bestimmung von Blutzucker- und Cholesterinwerten, Messungen des Blutdrucks sowie Ultraschalluntersuchungen der Halsschlagader. Die Veranstaltungsteilnahme ist kostenlos.

Die Deutschen und Österreicher schneiden in der Befragung des Max-Planck-Instituts übrigens noch am Besten ab. Das Paradoxe: Sie wissen nicht, was sie tun sollen. So empfahlen 28 Prozent der Deutschen und 30 Prozent der Österreicher den Betroffenen einen Tee oder einen Schluck Wasser zu trinken oder sich ins Bett zu legen und einfach abzuwarten. Nur jeder dritte Deutsche würde im Notfall sofort einen Krankenwagen rufen und sich damit für die Maßnahme entscheiden, die die schnellste und beste Behandlung garantiert.

Typische Anzeichen für einen Schlaganfall sind Bewusstseinsstörungen, Taubheitsgefühl, halbseitige Lähmungen und Ausfallerscheinungen des Sprech- oder Sehvermögens, erläutert Priv. Doz. Dr. Armin Buss, Chefarzt der Neurologie am Klinikum Arnsberg. Wer diese Anzeichen bemerkt, sollte nicht zögern sondern bei Verdacht sofort den Notarzt rufen. Denn dann zählt jede Minute, um Folgeschäden zu minimieren.

"Ausgelöst wird ein Schlaganfall, wenn ein zum Gehirn führendes Blutgefäß plötzlich verstopft oder ein Blutgefäß im Gehirn reißt. Ist es ein Blutpfropf der das Hirngefäß verstopft und kommt der Patient mit dem Notarzt schnell genug in die Klinik, können wir den Thrombus auf unserer Schlaganfallspezialstation (Stroke unit) mit einer Lyse auflösen. Das geht aber nur in einem engen Zeitfenster bis ca. 4 Stunden nach dem Schlaganfall" so Dr. Buss.

Information & Vorsorge beim 4. Arnsberger Schlaganfalltag
Termin: 19. Oktober 2013, 10:00 bis ca. 16:00 Uhr
Ort: Klinikum Arnsberg, St. Johannes-Hospital, Springufer 7, 59755 Arnsberg-Neheim 

 

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