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Versorgungslücke wird geschlossen

Klinikum Hochsauerland eröffnet neues Notfall- und Intensivzentrum

Ein wichtiger Meilenstein zum Ausbau der stationären Gesundheitsversorgung im Hochsauerlandkreis sowie angrenzenden Regionen ist erreicht. Nach ca. dreieinhalb Jahren Bauzeit wurde das neue Notfall- und Intensivzentrum des Klinikum Hochsauerland am Freitag, den 14. Juli 2023 mit einem Festakt offiziell eingeweiht. Rund 62,5 Millionen Euro reine Baukosten zuzüglich circa 30 Millionen Euro für Einrichtung, Umgliederungen und Ersatzinvestitionen wurden investiert. 28,17 Millionen Euro kamen vom Land NRW.

Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, wertete die Einweihung des neuen Notfall- und Intensivzentrums in seiner Festansprache als entscheidendes Ereignis für die Zukunft der stationären medizinischen Versorgung im Hochsauerlandkreis sowie für die Geschichte des Klinikum Hochsauerland. Der Minister betonte, dass mit dem neuen Krankenhausplan sichergestellt werden solle, dass alle Menschen gleichermaßen Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Versorgung erhalten – von den Ballungsräumen bis hin zum ländlichen Raum, der dem Minister besonders am Herzen liege -. Das neue Zentrum entspreche diesen Grundsätzen und biete mit seinem Angebot an medizinischen Leistungen eine umfassende Notfallversorgung.

Bisher gibt es im Hochsauerlandkreis sowie dem weiten Umfeld kein Krankenhaus, das so viele Fachabteilungen und Kompetenzen auf sich vereint, damit es eine umfassende stationäre Notfallversorgung nach den Kriterien des Gemeinsamen Bundesausschusses ermöglichen kann. Mit dem neuen Notfall- und Intensivzentrum wird diese Versorgungslücke geschlossen.

Prof. Dr. med. Norbert Roeder, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Klinikum Hochsauerland GmbH erklärte in seinem Grußwort, dass das neue Zentrum einmalig in der Region sei und auch den steigenden Ansprüchen an die medizinische Versorgung der Bevölkerung gerecht werde. Alle wichtigen Einheiten der Intensiv- und Notfallmedizin würden nun unter einem Dach vereint. Hierzu gehöre neben einer großen Intensivstation mit bis zu 51 Betten eine eigenständige chefärztlich geleitete Klinik für Notfallmedizin sowie über 18 medizinische Disziplinen, darunter 13 notfallversorgende Fachabteilungen, die bisher über drei Krankenhausstandorte in Arnsberg verteilt waren. „Das neue Notfall- und Intensivzentrum verbessert die Versorgung für die Patientinnen und Patienten, ermöglicht eine moderne interdisziplinäre Behandlung mit kurzen Wegen und effizienten medizinischen Prozessen und stärkt die Patientensicherheit“, so Prof. Roeder.

Werner Kemper, Sprecher der Geschäftsführung, betonte, dass die Eröffnung des Notfall- und Intensivzentrums nun weitere Entwicklungen möglich mache. Dazu gehöre, nach Abschluss der anstehenden Umzüge von Fachabteilungen, die altersmedizinische Patientenversorgung als Kernaufgabe am Standort St. Johannes-Hospital zu etablieren und dort alle medizinisch notwendigen Fachdisziplinen zur Versorgung hochbetagter Patientinnen und Patienten zu konzentrieren. Auch die ergänzende Campusgestaltung durch daran anschließende Entwicklungsfelder, wie Seniorenpflege sowie alternative Wohnkonzepte für ältere Menschen, sei vorgesehen. Mit dem Ausbau der somatischen Akutversorgung am St. Walburga-Krankenhaus in Meschede, der ebenfalls den Ausbau der Intensiv- und Notfallmedizin, den Aufbau der Infektionsmedizin sowie den Ausbau der onkologischen, nephrologischen und palliativmedizinischen Versorgung umfasse, werde man zur weiteren Stärkung der Notfallversorgung im oberen Sauerland beitragen.
Als zentrales Handlungsfeld benannte Kemper die Sicherung des Fachkräftebedarfs, insbesondere im Bereich der Pflege. „Wir wollen den Standort Marienhospital zu einem großen Lehr- und Simulationskrankenhaus für die Pflege weiterentwickeln. Das ermöglicht es, beispielsweise Weiterbildungsangebote und Studienmöglichkeiten für Pflegekräfte und Qualifizierungsprogramme für ausländische Fachkräfte zu bündeln und auszuweiten“, so Werner Kemper. Abschließend dankte der Geschäftsführer allen, die zur Erreichung dieses Meilensteines aktiv mitgewirkt haben, von den vielfältigen Beteiligten in den Gremien bis zu denen, die aktiv an der Planung, Errichtung und künftig am Betrieb des neuen Zentrums teilhaben. Einen besonderen Dank richtete er an die „fantastischen“ Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Ohne Ihr außerordentliches Engagement und ihre besondere Leistungsbereitschaft, ganz besonders unter den vielfältigen und mitunter extremen Herausforderungen der Pandemie, wäre das sowohl in der Patientenversorgung als auch beim Bau Erreichte nicht möglich gewesen.“

Ergänzende Fakten zum Neubau

  • Spatenstich: 17.01.2020
  • Grundsteinlegung: 10.09.2020
  • Richtfest: 08.10.2021
  • Einweihung: 14.07.2023
  • Nettogrundfläche: 14.000 Quadratmeter
  • 7 Stockwerke
  • Hochmoderner Krankenhausbetrieb mit bestmöglicher räumlicher, technischer organisatorischer und digitaler Ausstattung
  • Optimale Arbeitsbedingungen für Mediziner und Pflegende
  • Breitestes Spektrum diagnostischer und therapeutischer Möglichkeiten in der Region
  • 1 Hubschrauberlandeplatz

Große Zentrale Notaufnahme
In der neuen rund 2.400 Quadratmeter großen Zentrale Notaufnahme (ZNA) auf Ebene eins des Notfall- und Intensivzentrums steht künftig ein interdisziplinäres ärztliches und pflegerisches Team aller 13 notfallversorgenden Fachabteilungen des Klinikums ebenso wie ein breites Spektrum moderner Notfalldiagnostik- und -therapien an einem Ort zur Verfügung. Die neue ZNA wird als eigenständige Fachabteilung für Notfallmedizin unter chefärztlicher Leitung geführt. Egal ob internistischer, neurologischer, neurochirurgischer, unfall- oder viszeralchirurgischer Notfall, die Anlaufstelle ist die gleiche. In der neuen ZNA werden die Behandlungsabläufe aller Mitwirkenden der bisherigen getrennten drei Arnsberger Notaufnahmen in gebündelter und optimierter Form weitergeführt.

Leistungsstarke Intensivmedizin
Die Zusammenführung der bisherigen „kleinen“ Intensivstationen der drei Arnsberger Standorte zu einer der größten, modernsten, eigenständigen, chefärztlich geleiteten Kliniken für Intensivmedizin trägt dazu bei, die regionale Unterversorgung in der Notfall- und Intensivmedizin zu beheben. Die neue Klinik für Intensivmedizin auf Ebene drei des Notfall- und Intensivzentrums umfasst vier intensivmedizinische Schwerpunktbereiche mit je 12 bis 13 Betten, die in ihren Strukturen den bisherigen Intensivstationen entsprechen und in der Summe bis zu 51 High-Care-Betten beinhalten.

Zukunftsorientierter OP-Bereich
Eine Ebene über der ZNA liegt der neue große Zentral-OP (ZOP). Eine Ebene mit zehn OP-Sälen, die künftig allein der stationären operativen Patientenbehandlung vorbehalten ist. Ganz neu sind dabei ein hochmoderner Hybrid-Operationssaal, der neben der medizinisch-technischen Ausstattung für das Operieren zudem mit einer automatischen Röntgenanlage ausgestattet ist und so die bildgebende Diagnostik und Verlaufskontrolle während der Operation ermöglicht sowie ergänzend ein Saal für roboterassistierte Operationen.

Der neue ZOP bildet die funktionelle Basis aller operativen medizinischen Fachdisziplinen, die bisher in getrennten OP-Bereichen an den Standorten Marienhospital und Karolinen-Hospital gearbeitet haben. Eine Ausnahme bildet ein weiterer Operationssaal für Kaiserschnitte, der in der Nähe der fünf Kreißsäle verbleibt. Zudem werden für ambulante Operationen im Bereich des bisherigen OPs im Karolinen- Hospital zwei gesonderte OP-Säle eingerichtet, so dass insgesamt 13 OP-Säle am Standort zur Verfügung stehen.

Zur Eröffnung des Notfall- und Intensivzentrums wurde symbolisch ein Band durchschnitten (v.l.): Dr. Norbert Peters, Ärztlicher Direktor der Arnsberger Standorte des Klinikums Hochsauerland, Prof. Dr. Norbert Roeder, Vorsitzender des Aufsichtsrates Klinikum Hochsauerland, Hans-Josef Vogel, Ehem. Bürgermeister der Stadt Arnsberg und Regierungspräsident a.D., NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, Friedrich Merz, MdB und Vorsitzender der CDU, Werner Kemper, Sprecher der Geschäftsführung Klinikum Hochsauerland, Carlo Cronenberg, MdB, Andreas Barthold, Hauptgeschäftsführer Alexianer GmbH, Ralf Paul Bittner, Bürgermeister der Stadt Arnsberg, Vorsitzender der St. Johannes- und Maria-Stiftung und Mitglied des Aufsichtsrates der Klinikum Hochsauerland GmbH, Markus Bieker, Geschäftsführer Klinikum Hochsauerland Infrastruktur GmbH, Landrat Dr. Karl Schneider, Matthias Kerkhoff, MdL, Klaus Kaiser, MdL

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, Friedrich Merz, MdB und Vorsitzender der CDU, Werner Kemper, Sprecher der Geschäftsführung Klinikum Hochsauerland und Prof. Dr. Norbert Roeder, Vorsitzender des Aufsichtsrates Klinikum Hochsauerland bei einem Rundgang durch das Notfall- und Intensivzentrum

Das neue Notfall- und Intensivzentrum schließt eine Versorgungslücke im Hochsauerlandkreis

Der neue OP-Bereich umfasst zehn Säle, darunter ein hochmoderner Hybrid-Operationssaal, der mit einer automatischen Röntgenanlage ausgestattet ist.

Am Festakt nahmen rund 1.000 Gäste teil, darunter Vertreter aus Politik, Gesellschafterkreis, Ärzteschaft, Krankenhausbranche, Baupartner sowie Beschäftigte, Auszubildende und Anwohner.

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