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Teamleistung bringt das Lächeln zurück

Im Vordergrund: Herrmann S. mit Hundedame Jessi. Im Hintergrund: Laura Fabri, Intensivpflege, Dr. Christoph Spitzer, Ltd. Oberarzt der Klinik für Neurologie, Anja Vitt, Physiotherapeutin, Andrea Schmidt-Schirk, Intensivpflege.

Schwerer Erkrankungsverlauf

Mitte Juli dieses Jahres wird Herrmann S. mit sich rasch ausbildenden Lähmungs-symptomen in den Beinen in der Klinik für Neurologie am Klinikum Hochsauerland Standort St. Johannes-Hospital eingeliefert. Eine Entzündung des Rückenmarks wird diagnostiziert. Sein Zustand verschlechtert sich rapide. Innerhalb von 24 Stunden ist er komplett gelähmt, kann kaum noch atmen. Das Team der Intensivstation am St. Johannes-Hospital ringt um sein Leben. In den zwei Folgewochen entwickeln sich mit Gallenblasendurchbruch, Darmdurchbruch und Lungenembolie zusätzliche Komplikationen, die intensiven und umfassenden Einsatz weiterer Behandlungsteams des Klinikums erfordern. Bis Mitte August wird Herrmann S. beatmet und rund um die Uhr intensivmedizinisch versorgt. Dann hat sich sein Zustand soweit gebessert, dass er behutsam von der Beatmung entwöhnt werden kann. Dabei wird er weiter mit Hingabe von den Fachkräften des Intensivteams betreut. Herrmann S. muss viele Körperfunktionen neu lernen. Das Therapeutenteam setzt sich für ihn ein und trainiert täglich mit ihm, zunächst die Physiotherapeuten und als es etwas besser geht auch Logopäden und Ergotherapeuten. Über die ganze Zeit ebenfalls täglich an seiner Seite, seine Lebensgefährtin, die unterstützt, motiviert und die ihm viel Halt gibt.

Hundedame Jessi gibt zusätzlichen Lebensmut

Das Intensivpflegeteam und seine Lebensgefährtin überlegten gemeinsam, wie sie Hermann S. in schwerer Zeit zusätzliche Kraft geben könnten, und organisierten für den Hundefreund kleine Sparziergänge mit seiner Hundedame Jessi. Schließlich hatten sich die beiden lange nicht gesehen. Anfang September, kurz vor dem 60 Geburtstag von Hermann S., war es dann soweit. Es ging nach draußen zu einem ersten freudigen Wiedersehen mit Hundedame Jessi und einem kleinen gemeinsamen Spaziergang vor dem St. Johannes-Hospital. Weitere folgten.

Intensiver Einsatz über die medizinische und pflegerische Behandlung hinaus

Herrmann S. den Kontakt zu seinem Tier zu ermöglichen, war dem Intensivpflegeteam sehr wichtig. Da die Spaziergänge mit tierischer und der nötigen intensivpflegerischen Begleitung nur abseits des Stationsalltags möglich waren, haben die Schwestern des Intensivteams diese außerhalb ihrer regulären Schichtdienste betreut.

Herrmann S. hat neuen Lebensmut geschöpft und lächelt wieder. Die Klinik konnte er nach erfolgreicher Akut- und frührehabilitativen Behandlung inzwischen verlassen. Nun will er mit einer speziellen Rehabilitation weiter zu Kräften kommen und größtmögliche Selbstständigkeit erreichen.

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