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Herzstück der operativen Versorgung

Von links: Marianna Schmidt (OP Koordinatorin), Nina Kieltsch (Leitung Funktionsdienst OP), Prof. Dr. med. Ralf Czymek (Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie), Dr. med. Norbert Peters (Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde, Ärztlicher Direktor der Arnsberger Standorte des Klinikums Hochsauerland), Bernd Gehringhoff (Chefarzt der Klinik für Gefäßmedizin), Priv.-Doz. Dr. med. Ludwig Benes (Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie), Dr. med. Martin Bredendiek (Chefarzt der Klinik für Anästhesie), Prof. Dr. med. Sebastian Seitz (Chefarzt der Klinik für Orthopädie und der Klinik für Unfallchirurgie), Christian Misch (Leitung Funktionsdienst Anästhesie) und Peter Eikeler (Standortleitung Karolinen-Hospital). Nicht im Bild: Dr. med. Theocharis Yiakoumos (Chefarzt der Klinik für Urologie).


 

Hochmoderner Zentral OP umfasst zehn zukunftsorientiert gestaltete Säle, einschließlich eines Hybrid-OPs

Die operative Patientenversorgung ist einer der zentralen Schwerpunkte im neuen Notfall- und Intensivzentrum, das am 14. Juli 2023 offiziell eingeweiht wird. Somit bildet der neue Zentral OP (ZOP) neben der zentralen Notaufnahme und der großen Intensivmedizin das Herzstück des neuen Notfall- und Intensivzentrums. Der zentrale Operationsbereich umfasst zehn hochmoderne Operationssäle einschließlich eines Hybrid-OP, der mit einer dem neuesten Stand der Technik entsprechenden radiologischen Anlage für gefäßmedizinische Eingriffe ausgestattet ist.

Die zehn OP-Säle werden von sämtlichen chirurgischen Fachdisziplinen genutzt, die bisher in getrennten OP-Bereichen an den Standorten Marienhospital und Karolinen-Hospital gearbeitet haben. Hierzu gehören die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie, die Klinik für Frauenheilkunde, die Klinik für Gefäßchirurgie, die Klinik für Neurochirurgie, die Klinik für Orthopädie, die Klinik für Unfallchirurgie sowie die Klinik für Urologie. Eine Ergänzung bildet ein weiterer Operationssaal ausschließlich für Kaiserschnitte, der in unmittelbarer Nähe der fünf Kreißsäle im Bestandsgebäude des Karolinen-Hospitals verbleibt.

Die moderne technische Ausstattung des ZOP mit hochauflösender Bildgebung, modernster Telemetrie zur Überwachung der Vitalfunktionen der Patienten vor, während und nach der OP, multifunktionalen Operationstischen und leistungsfähigen LED-Lichtsystemen für optimale Beleuchtung entspricht höchsten Ansprüchen an heutige OP-Räume. Ein weiterer Baustein sind Eingriffe, die in minimalinvasiver Operationstechnik durchgeführt werden können. In einem eigens eingerichteten OP-Saal wurden schon jetzt die infrastrukturellen Voraussetzungen für Roboter-assistierte Chirurgie geschaffen.

Perfekt vernetzt

„Wichtiger als die Monitore in den Wänden sind die Vernetzung und die Digitalisierungsprogramme, in die sie eingebunden sind“, sagt Prof. Dr. med. Ralf Czymek, Chefarzt der Klinik Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie und beschreibt: „Neben der Anzeige von Befunden und radiologischen Bildern oder beispielsweise der Bildgebung während einer Bauchspiegelung ist es auch möglich, Bilder live zu übertragen und weitere Ärzte für Konsultationen oder das Einholen einer Zweitmeinung zuzuschalten“.

Modern gestaltet

Der neue ZOP ist nicht nur technisch auf dem neuesten Stand, sondern besticht auch durch eine helle und freundliche Gestaltung Panoramafenster sorgen für viel Tageslicht. Großformatige Wandbilder, die vom OP-Team selbst ausgewählt wurden, tragen ebenfalls zu einer guten Atmosphäre bei. Diese wirkt sich auch positiv auf die Patienten*innen aus.

Reibungslose und sichere Abläufe

Der ZOP ermöglicht es, die Behandlungsprozesse künftig noch effizienter und sicherer zu gestalten. „Eine integrierte Holding-Area mit bis zu fünfzehn Plätzen unterstützt den Prozess der Ein- und Ausschleusung von Patienten in den OP. „Hier treffen Patienten frühzeitig ein und können in ruhiger Umgebung gründlich auf die Narkose und anschließende Operation vorbereitet werden“, erklärt Peter Eikeler, Standortleiter Karolinen- Hospital. Ein neuer Logistikbereich und ein spezielles Fallwagenkonzept, mit dem alle Materialien für jeden Patienten individuell zusammengestellt und von Versorgungsassistenten just in time bereitgestellt werden, sorgt zudem dafür, dass das OP-Team von logistischen Aufgaben entlastet wird und sich bestmöglich auf die Patientenversorgung konzentrieren kann.

Hybrid-OP der neuesten Generation

„Die Behandlung beispielsweise eines Aortenaneurysma, also einer krankhaften Erweiterung der Bauchschlagader, ist im neuen Hybrid-OP mithilfe spezieller Gefäßprothesen in minimalinvasiver Kathetertechnik über kleine Zugänge in den Leisten möglich“, sagt Bernd Gehringhoff, Chefarzt der Gefäßchirurgie und ist begeistert: Denn das neue System ermöglicht es auch, beispielsweise bei Unfallverletzten, Bilder aus dem CT mit der Bildgebung im Hybrid OP zu fusionieren.

„Wir haben eine irre Technologie, um auch komplexe Gefäßverletzungen zu behandeln.“ Dank der fortschrittlichen Technik, können die Operateure über eine gesteuerte 3D-Bildgebung direkt zum Operationsfeld steuern. Bildlich vereinfacht: Das funktioniert wie ein Navigationsgerät, das einen über eine Straßenkarte zum Ziel führt.

„Ähnlich verzweigt wie Straßen, so ist auch das Gefäßsystem des Menschen aufgebaut“, beschreibt der Gefäßexperte die neuen Möglichkeiten. Er führt noch einen weiteren Vorteil auf: Die neue Technik dient auch dazu, den Patienten so schonend wie möglich zu behandeln. Dies ist im Hinblick für die anschließende Rekonvaleszenz, also die Heilung, ein wichtiger Faktor. Und: Damit besteht zudem die Chance auf eine Versorgung für Leiden derjenigen, denen eine große Operation bislang nicht zuzumuten war.

Fachübergreifende Behandlung

Für die Menschen der Region bietet das neue Notfall- und Intensivzentrum mit über 13 notfallversorgenden Fachabteilungen unter einem Dach sowie dem neuen ZOP, in dem sieben operative Fachabteilungen Hand in Hand zusammenarbeiten, viele Vorteile. „So kann beispielsweise der mehrfachverletzte Patient nach einem schweren Autounfall im ZOP zeitgleich und fächerübergreifend von einem Allgemein-, einem Unfall- und einem Neurochirurgen versorgt werden. Gleiches gilt beispielsweise auch bei großen Tumor- Operationen. Auch hier ist das Zusammenwirken mehrerer operativer Fachdisziplinen wie der Allgemein- und Viszeralchirurgie, der Frauenheilkunde und der Urologie mit Medizinern konservativer Fächer sowie vielen weiteren Berufsgruppen entscheidend für den Therapieerfolg“, so Dr. med. Martin Bredendiek, Chefarzt der Klinik für Anästhesie.

Einer von zehn Sälen im neuen Zentral OP.

Großformatige Wandbilder, die vom OP-Team selbst ausgewählt wurden, tragen zu einer guten Atmosphäre bei.

Blick in den neuen Hybrid-OP.

Fotos: Klinikum Hochsauerland

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