Meldungen & Nachrichten

Fachkräfte entwickeln, Versorgung sichern

Simulationen von Praxiszenarien sind künftig in echten Umgebungssituationen des Marienhospitals möglich.


Klinikum Hochsauerland zählt zu den familienfreundlichsten Unternehmen der Region

Die Sicherung des Fachkräftebedarfs, insbesondere in der Pflege, ist eine der zentralen Herausforderungen im deutschen Gesundheitswesen, auch in der Region. Die demografische Entwicklung mit steigender Zahl älterer Menschen und damit einhergehend steigender Zahl der Krankenhausbehandlungen, neuer gesetzlicher Vorgaben und der Ausbau der Versorgungsangebote, beispielsweise durch das neue Notfall- und Intensivzentrum, lassen den Fachkräftebedarf weiter anwachsen.

Mit guter Ausbildung gegenden Fachkräftemangel

Um dem Fachkräftemange lzu begegnen, ist es von ganz entscheidender Bedeutung, genügend junge Menschenauszubilden. Zu diesem Zweck hat das Klinikum Hochsauerland die Ausbildungskapazitäten, insbesondere in den Pflegeberufen, seit 2018 sehr stark ausgebaut und ergänzend zusätzliche neue Ausbildungsangebote eingerichtet.

So ist es gelungen, immer mehr junge Menschen für eine Ausbildung im Klinikum Hochsauerland zu begeistern, obwohl die Zahl der Schulabgänger in der Region sinkt. Um mehr Raum für die gute Ausbildung zu schaffen und angehenden Pflegekräften auch für ihre theoretische Ausbildung eine moderne und freundliche Lernumgebung in fußläufiger Nähe zum Standort Karolinen-Hospital mit dem großen zentralen Notfallund Intensivzentrum anbieten zu können, hat das Klinikum Hochsauerland zum Ende des Jahres 2020 die ehemalige Petrischule in Arnsberg-Hüsten erworben, umfassend modernisiert und mit digitalen Lerntechnologien ausgestattet. Hierfür wurden ca. 5,5 Mio. Euro investiert. Im August 2021 wurde der große neue Bildungscampus Petrischule des Klinikum Hochsauerland eröffnet. Hier, sowie am zweiten ebenfalls räumlich erweiterten Pflegeschulstandort Verbundkrankenpflege Meschede, absolvieren insgesamt 389 Auszubildende* des Klinikum Hochsauerland den theoretischen Teil ihrer Pflegeausbildung. Hinzu kommen 151 Auszubildende* externer Ausbildungspartner, so dass an den Pflegeschulstandorten des Klinikum Hochsauerland in der Summe 540 Pflegeschülerinnen und -schüler zu Fachkräften* für die Region ausgebildet werden. Zum Vergleich: Im Jahr 2015 waren im Klinikum 69 Pflegeschülerinnen und Schüler zu verzeichnen.

Breites Ausbildungsspektrumund neue Ausbildungsangebote

Des Weiteren wurde in den Aufbau zusätzlicher Ausbildungsgänge investiert. Im Januar 2022 erhielt das Klinikum die staatliche Anerkennung zur Ausbildung Operations-Technischer- Assistentinnen und Assistenten (OTA), im August 2022 konnte die Ausbildung zur Pflegeassistenz beginnen und im November 2022 erhielt das Klinikum die staatliche Genehmigung, eine Ausbildungsstätte für Medizinische- Technologen / Medizinische- Technologinnen für die Radiologie (MTA-R) in Betrieb zu nehmen. Seitdem steigt auch für diese Berufe die Anzahl der Auszubildenden deutlich an. Insgesamt werden heute im Klinikum Hochsauerland zehn Ausbildungsgänge in klassischen Gesundheitsberufen, aber auch im kaufmännischen oder technischen Bereich angeboten. Neben 389 Auszubildenden in den zwei Pflegeausbildungsgängen Pflegefachmann/-frau und Pflegeassistenz absolvieren in acht weiteren Ausbildungsberufen 115 Männer und Frauen eine Berufsausbildung, so dass in der Summe 504 Auszubildende* des Klinikum Hochsauerland die Grundlagen moderner Berufe erlernen.* Stand 10.2023

Fachwissen mit Pflegestudium vertiefen

Um das Profil des Pflegeberufszu stärken und insbesonderefür junge Menschen mitAbitur attraktiver zu gestalten,bietet das Klinikum Hochsauerlandin Kooperationmit der FOM Hochschule seitHerbst 2021 auch die Möglichkeitder akademischen Qualifizierungin der Pflege. AmFOM Hochschulzentrum imBildungscampus absolvierenderzeit 39 Studierende denberufsbegleitenden BachelorstudiengangPflege. Im Herbst2023 wird das Studienangebotnoch um den berufsbegleitendenBachelorstudiengangIntensivpflege ergänzt. Auch ein Masterstudiengang Pflegemanagement ist in Planung.

Gute Arbeitsbedingungen und umfangreiche Fort- und Weiterbildungsangebote

Das Klinikum Hochsauerland zählt zu den familienfreundlichsten Unternehmen der Region und ist als „familienfreundliches Unternehmen im Hochsauerlandkreis“ zertifiziert. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist gerade vor dem Hintergrund der besonderen Anforderungen im Krankenhaus ein zentrales Anliegen. In vielen Bereichen gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die den Beschäftigten helfen, Beruf und Privatleben gut miteinander zu verbinden. Hierzu zählen flexible und verlässliche Arbeitszeiten, Unterstützungsangebote sowie Aufstiegs- und umfassende Entwicklungsmöglichkeiten. Neben der Ausbildung investiert das Klinikum in hohem Maße in die Fort- und Weiterbildung der Beschäftigten. Sie können sich sowohl in der Breite qualifizieren als auch ihr Know-how in spezifischen Fachbereichen optimieren.

Personeller Ausbau wird fortgesetzt

Um die Gesundheitsversorgung in der Region auch in Zukunft sichern und um zusätzliche Versorgungsangebote erweitern zu können, gilt es den bisherigen personellen Ausbau zu stabilisieren. Um den Ausbau der Personalentwicklungsinitiativen forcieren zu können, ist der Aufbau eins Lehr- und Simulationskrankenhaus für Pflege am Standort Marienhospital vorgesehen.

Lehr- und Simulationskrankenhaus für Pflege

Derzeit als Plankrankenhaus der Akutversorgung genutzt, soll das Marienhospital künftig zu einem Lehr- und Simulationskrankenhaus weiterentwickelt werden. Hierzu soll die vorhandene bauliche Infrastruktur, wie beispielsweise Intensivstation, OP, Notaufnahme, Schockraum, Diagnostikbereiche, digitale Workflows und viele weitere Funktionen, welche typisch für ein deutsches Krankenhaus sind, für die Personalentwicklung genutzt werden.

Hierdurch entsteht erstmalig die Chance, ein einzigartiges Konzept zur Vorbereitung auf die berufliche Praxis umzusetzen. Der Erhalt der Strukturen eines Akutkrankenhauses bildet den optimalen Lernort für einen guten Wissenstransfer. Unter optimalen Bedingungen können Berufsanfänger*innen, Berufswiedereinsteiger* innen und erfahrenes Fachpersonal ihre praktischen Kompetenzen auf- bzw. ausbauen, Fähigkeiten trainieren und erhalten. So können auch beispielsweise seltene Notfallszenarien in der beruflichen Praxis, auch interdisziplinär, simuliert und trainiert werden. Die notwendige Integration von internationalem Fachpersonal wird von dieser Struktur besonders profitieren. Die berufliche Anerkennung kann in einem optimierten Lernumfeld im Marienhospital erfolgen, weitestgehend unabhängig von den verschiedenen Einflüssen im klinischen Alltag. Die Nähe von Lernort und Unterkunft bieten im Marienhospital einen guten Ausgangspunkt für die internationalen Pflegenden in der neuen Heimat. Diese optimierte Berufsvorbereitung fördert nicht nur den Berufsanerkennungsprozess in diesem Umfeld positiv, sondern dient sowohl als Basis für eine gute soziale und fachpraktische Integration in die Pflegeteams, als auch für eine erfolgreiche soziokulturelle Integration. Das Qualifizierungsangebot des Lehr- und Simulationskrankenhauses ist nicht auf das Klinikum Hochsauerland begrenzt, sondern kann durch weitere Einrichtungen genutzt werden, so dass ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Pflegesituation in deutschen Krankenhäusern geleistet wird.

Das Marienhospital soll künftig zu einem Lehr- und Simulationskrankenhaus entwickelt werden. Foto: Hans Blossey

Der große Bildungscampus in Arnsberg-Hüsten bietet eine moderne Lernumgebung für die Aus-, Fort- und Weiterbildung in der Pflege.

Weiterempfehlen