Orthopädie

am Standort Karolinen-Hospital

Sebastian Seitz
Chefarzt
Prof. Dr. med. Sebastian Seitz

Gleitpaarungen

Es besteht die Möglichkeit Gleitpaarungen aus verschiedenen Materialen zwischen künstlichem Kopf und Pfanne zu wählen. Entscheidend dabei ist die Menge des Abriebes, die diese Gleitpaarungen produzieren. Derzeit beträgt die Standzeit einer Prothese 15 Jahre, wobei die entscheidend von den Abriebraten der Gleitpaarungen abhängig ist. Kurz gesagt, je geringer der Abrieb, desto langlebiger die Prothese.

Derzeit stehen folgende Gleitpaarungen in der Hüftendoprothetik zur Verfügung:

Metall-Kunststoff (Polyethylen)

Es besteht eine Verbindung zwischen metallischer Kugel und einer Pfanneninlay aus Kunststoff. Nachteil  dieser Verbindung ist der relativ hohe Abrieb, der durch die dadurch bedingten Entzündungsreaktionen zu einer frühzeitigen Lockerung der Prothese führen kann.

Keramik-Keramik

Die Verbindung zwischen keramischer Kugel und keramischen Pfanneneinsatz hat den großen Vorteil, dass nahezu kein Abrieb entsteht und die Standzeit der Prothese dadurch verlängert werden kann. Nachteilig ist jedoch die mögliche Geräuschentwicklung mit Quietschen und Knarren und das seltene Auftreten eines  Keramikbruches, der eine schwerwiegende Komplikation darstellt.

Keramik-Polyethylen

Diese Verbindung zwischen keramischer Kugel und Pfanneninlay gilt derzeit als Standard. Durch Hochvernetzung des Kunststoffes und Beimischung von Vitamin E konnten die ursprünglich erhöhten Abriebraten deutlich gesenkt werden, die nun vergleichbar mit Keramik-Keramik Gleitpaarungen sind.

Metall-Metall

Hierbei handelt es sich um eine Kombination aus einem Metallkopf und einer Lauffläche aus Metall. Die metallischen Abriebpartikel können sich jedoch über die Blutbahn in anderen Organen ablagern und dort zu schweren Intoxikationen führen. Aus diesem Grund wird diese Gleitpaarung in der Regel nicht mehr verwendet.

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