Zentrum für Beckenvenenobstruktionen

am Standort Karolinen-Hospital

Michael Lichtenberg, FESC
Chefarzt
Dr. med. Dipl. oec. med. Michael Lichtenberg, FESC

Leistungsspektrum

Alle wichtigen Informationen zur Beckenvenenobstruktion:

Was ist eine Beckenvenenobstruktion?

Es handelt sich um eine angeborene oder erworbene Engstelle bzw. sogar Verschluss in den Beckenvenen. Die häufigste Ursache der angeborenen Form wird auch May-Thurner-Syndrom genannt. Die betroffene Beckenvene liegt dabei in einem ungünstigen Winkel zum Beckenknochen und der Beckenschlagader. Dadurch wird sie eingeengt. Meist liegt bei der erworbenen Form eine ältere Thrombose in den Beckenvenen zugrunde, wodurch diese dauerhaft verschlossen oder verengt bleiben. Bei der angeborenen Form als auch der durch eine Thrombose erworbenen Form staut sich das Blut in den Venen. Hält dieser Rückstau an, erweitern sich die Venenwände in den Beinen. Die Venenklappen werden dauerhaft geschädigt.

Welche Beschwerden können auftreten?

Krampfadern, schmerzhafte Schwellungen und Wadenkrämpfe bei Belastung in den Beinen sind häufige Beschwerden. Oft kommen nicht heilende Venengeschwüre hinzu, sowie eine ausgeprägte Braunverfärbung der Beine.

Wie werden Verengungen der Beckenvenen diagnostiziert?

Zu den wichtigsten Basisuntersuchungen zählt der Gefäßultraschall. Mit diesem kann der Blutfluss in den Gefäßen durch Farbbilder sichtbar gemacht werden. Gefäßverläufe im Gewebe, Verengungen und Verkalkungen können so mit hoher Treffsicherheit aufgedeckt und vermessen werden. Wenn eine Ultraschalluntersuchung nicht ausreicht, beispielsweise weil bestimmte Gefäßbereiche so nicht darstellbar sind oder die Schallqualität und somit Beurteilbarkeit durch andere Ursachen eingeschränkt ist, kann auch eine Computertomographie oder Magnetresonanztomographie sinnvoll sein.

Wie werden Beckenvenenobstruktionen behandelt?

Eine verschlossene oder stark verengte Beckenvene kann wieder geöffnet werden durch minimal-invasive Eingriffe. Dafür werden spezielle Venenstents eingeführt – und zwar über eine kleine Punktion in der Leiste. Der Katheter mit dem Venenstent wird vorsichtig im Blutgefäß unter Röntgenkontrolle bis zur Engstelle vorgeschoben. Dort wird er genau platziert und freigesetzt. Bei ausgedehnteren Venenverschlüssen können längere Stents implantiert werden, gegebenenfalls auch mehrere hintereinander. Die Einengung der Beckenvene wird so dauerhaft beseitigt. Das Blut aus den Beinen kann wieder ungehindert zum Herzen zurückfließen. Schwellungen und Schmerzen gehen zurück.

Stichwort Venenstent

Ein Venenstent ist ein kleines Röhrchen aus einem speziellen Metallgeflecht. Das Material (Nitinol) ist sehr gut verträglich und kann lebenslang im Körper verbleiben. Stents für Beckenvenen sind deutlich größer als man sie von Herzeingriffen kennt. Aber auch sie sind – wie beim Herzen – dafür da, Gefäße zu öffnen und offenzuhalten.

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