Meldungen & Nachrichten

Schlaganfalltag mit großer Resonanz

Zahlreiche Besucher informierten sich heute im Rahmen des Schlaganfalltages über Symptome, Ursachen sowie Behandlungs- und Vorsorgemöglichkeiten bei Schlaganfall.

Wie wichtig das ist, zeigen einige statistische Eckdaten

  • In Deutschland erleiden etwa 200.000 Menschen jährlich einen Schlaganfall
  • Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland (nach Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen)
  • Der Schlaganfall ist die häufigste Ursache einer Behinderung beim Erwachsenen
  • 1/3 der Betroffenen stirbt, 1/3 behält Behinderungen, 1/3 hat keine Behinderungen
  • Das Schlaganfall-Risiko nimmt mit steigendem Alter zu. Das Durchschnittsalter bei Männern liegt bei 70 Jahren, bei Frauen sind es 75 Jahre. Aber auch jüngere sind betroffen, etwa zehn Prozent der Schlaganfälle treten bei unter 40-Jährigen auf.
  • Doch soweit muss es gar nicht kommen. Experten gehen davon aus, dass bis zu 70 Prozent aller Schlaganfälle mit einer guten Prävention verhindert werden könnte.

 

Die bestmögliche medizinische Versorgung von Schlaganfallpatienten ist ein wesentlicher Schwerpunkt der Klinik für Neurologie am Klinikum Arnsberg. PD Dr. med. Armin Buss, seit etwas mehr als einem Jahr Chefarzt der Klinik Neurologie, informierte in seinem Vortrag über die Schlaganfallbehandlung nach dem aktuellen medizinischen Stand, wie auch über Warnzeichen und Vorsorgemöglichkeiten beim Schlaganfall.

Schlaganfallpatienten profitieren im Klinikum Arnsberg von sehr guten Behandlungsmöglichkeiten wie z.B. einer umfangreichen apparativen Ausstattung sowie einer modernen Schlaganfall-Intensiveinheit (Stroke Unit). Im Rahmen der Besichtigung konnten sich die Besucher selbst ein Bild machen.

Betroffene Patienten und niedergelassene Ärzte wissen das besondere Versorgungsangebot zu schätzen. Das spiegelt sich auch in der Entwicklung der Fallzahlen wieder die auf der Stroke unit behandelt wurden:

Die Therapie des akuten Schlaganfall hat unter Leitung von Dr. Buss erhebliche Fortschritte gemacht. So ist die Zahl der Lysetherapien im Zeitraum von Januar bis September 2012 im Vergleich zum Vorjahr von 32 auf 124 gestiegen (nahezu vervierfacht). Die Lysequote liegt bei ca. 20%. Die Door to needle Zeit liegt bei ca. 3 Minuten. Die Zahl ist umso bedeutsamer wenn man bedenkt, dass diese moderne medikamentöse Therapieform nur in einem engen Zeitfenster bis zu 4,5 Stunden nach dem Schlaganfall angewandt werden kann. Um eine solche Ergebnisse erzielen zu können, bedarf es erheblicher Anstrengungen in die Optimierung von Abläufen inkl. der Kommunikation zwischen Rettungsdienst und Stroke Unit. Die Zahlen belegen, dass hier viel geleistet wurde.

Viel geleistet wurde in den vergangenen 30 Jahren auch von den Mitgliedern des Förderverein Kath. Krankenhaus St. Johannes-Hospital Neheim. Im Rahmen des heutigen 3. Arnsberger Schlaganfalltages beging der Förderverein sein 30 jähriges Bestehen. Dass dieses Jubiläum im Rahmen des Schlaganfalltages gefeiert wurde, ist kein Zufall. Denn der Arnsberger Schlaganfalltag geht auf eine Initiative des Fördervereins zurück und wurde heute zum 3. Mal unter organisatorischer Federführung des Fördervereins veranstaltet.

Durch das engagierte Wirken der Mitglieder des Fördervereins konnten in den vergangenen 30 Jahren mehr als 500.000 EUR aufgebracht und zum Wohle der Patienten eingesetzt werden. Finanziert wurden aus diesen Mitteln u.a. der Kapitaldienst für die Erweiterung des Ostflügels, Spezialbetten für die Schlaganfallstation, ein Gerät zur Messung des Atemwiederstandes sowie ein radiologischer Befundungsplatz um nur einige Beispiele zu nennen. Das Spendenprojekt 2012/2013 dient der Anschaffung eines zusätzlichen modernen Beatmungsgerätes für die Intensivstation. Durch die Unterstützung des Fördervereins konnten in den vergangenen drei Jahrzehnten viele Anschaffungen getätigt werden, die ohne diese Hilfe nicht möglich gewesen wäre.
Festredner Franz Müntefering würdigte die Leistungen des Fördervereins und unterstich die Bedeutung von Fördervereinen zur organisatorischen Verankerung von Hilfe und Nächstenliebe in der Gesellschaft.

Weiterempfehlen