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Erste Adresse bei Schlaganfall: „Stroke Unit“ erhält Bestnoten!

Dr. Ranft (erster von rechts), Chefarzt der Klinik für Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, PD Dr. Buss (zweiter von rechts) Chefarzt der Klinik für Neurologie sowie Mitglieder des fachübergreifenden Teams der Stroke Unit freuen sich über die Auszeichnung der Deutschen Schlaganfallgesellschaft.

 

Plötzlich auftretende Lähmungen, Koordinationsstörungen, Taubheitsgefühl sowie Sprach- oder Sehstörungen gehören zu den bekannten Symptomen bei Schlaganfall. Die Unterbrechung der Blutversorgung im Gehirn durch ein verschlossenes Gefäß oder eine Blutung im Gehirn ist ein lebensbedrohlicher Zustand, der sofortiges Handeln erfordert. Denn die Hirnzellen werden dann nicht mehr mit Sauerstoff versorgt und sterben innerhalb kurzer Zeit ab. In Deutschland erleiden jährlich rund 270.000 Menschen einen Schlaganfall.

Im Klinikum Hochsauerland ist die zertifizierte „Stroke Unit“ (Schlaganfall-Station) auf die schnellstmögliche Behandlung des Schlaganfalls spezialisiert. Für die Qualität und Schnelligkeit der Behandlung, ist das Team der Stroke Unit jüngst durch Fachexperten der Deutschen Schlaganfallgesellschaft ausgezeichnet worden.

Spezialisierte Versorgung für Schlaganfallpatienten

In der „Stroke Unit“ der Klinik für Neurologie am Klinikum Hochsauerland Standort St. Johannes-Hospital in Neheim ist alles auf die rasche Diagnose und Akutbehandlung sowie die frühestmögliche Rehabilitation von Schlaganfallpatienten ausgerichtet. In der einzigen Stroke Unit im weiten Umkreis werden jährlich circa 1.000 Patientinnen und Patienten behandelt. In Zusammenarbeit mit der modern ausgestatteten Klinik für interventionelle Radiologie und Neuroradiologie stehen alle relevanten medizinischen Untersuchungen wie Computertomografie (CT), Kernspintomografie (MRT) und Angiographieanlage zur Verfügung. Ist die Ursache des Schlaganfalls ein Gerinnsel in einem hirnversorgenden Blutgefäß, erfolgt die umgehende Akuttherapie den aktuellen Leitlinien entsprechend und der aktuellen Entwicklung folgend zumeist medikamentös. Die Mediziner versuchen dabei das Gerinnsel mit einer sogenannten systemischen Lyse aufzulösen. Zudem besteht bei Verschlüssen der großen hirnversorgenden Gefäße die Möglichkeit der Thrombektomie, also der mechanischen Wiedereröffnung verschlossener Gefäße durch einen minimalinvasiven Eingriff von der Leiste aus. Dabei wird das Gerinnsel mittels Katheter aus dem Gehirn Betroffener entfernt.

Schlaganfallbehandlung ist Teamarbeit

„Für eine Schlaganfallversorgung nach aktuellen medizinischen Erkenntnissen ist die Zusammenarbeit eines großen hochqualifizierten Teams aus Fachärzten aus der Neurologie, Neuroradiologie, Anästhesie, Neurochirurgie sowie speziell geschulten Pflegekräften, Therapeuten und Sozialarbeitern unerlässlich“, erläutert Priv.-Dozent Dr. med. Armin Buss, Chefarzt der Klinik für Neurologie und ergänzt: „Je nach gesundheitlichem Zustand des Patienten beginnt bereits in der Akutphase der Schlaganfallbehandlung eine multidisziplinäre Therapie mit dem Ziel der frühzeitigen Mobilisation“.

Auszeichnung für Qualität und Geschwindigkeit der Schlaganfallversorgung

Um das Qualitätssiegel der Deutschen Schlaganfallgesellschaft führen zu dürfen, hat das Team der „Stroke Unit“ die Einhaltung des strengen Anforderungskataloges der Schlaganfallgesellschaft gegenüber unabhängigen Prüfern nachgewiesen und belegt. Die Kriterien reichen von räumlichen und technischen Voraussetzungen, über die Anzahl und Qualifikation spezialisierter Fachärzte und Pflegekräfte bis zur Qualität und Schnelligkeit der Prozesse. „Zwischen Einlieferung des Patienten, Diagnostik mittels CT und Einleitung der Lysetherapie dürfen beispielsweise nicht mehr als 30 Minuten vergehen“, informiert Dr. Buss.

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