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Ärztlicher Bereitschaftsdienst: Portalpraxis Arnsberg hat Betrieb aufgenommen

Die ärztliche Bereitschaftsdienst-Praxis in Arnsberg ist jetzt vom Nebengebäude in den Neubau des Notfall- und Intensivzentrums am Karolinen-Hospital des Alexianer Klinikum Hochsauerland umgezogen. Seit Donnerstag (27. Februar) werden die Patientinnen und Patienten in der neuen, gemeinschaftlich betriebenen Portalpraxis innerhalb der Notaufnahme des Klinikums versorgt.

Dr. Hans-Heiner Decker, Leiter der örtlichen KVWL-Bezirksstelle, erklärt den für Arnsberg neuen Begriff der Portalpraxis: „Dort werden alle Patientinnen und Patienten, die sich mit einem akuten medizinischen Problem vorstellen, zunächst an einem gemeinsamen Tresen empfangen. Die fachkundigen Mitarbeitenden entscheiden dann, ob die Behandlung weiter ambulant durch den ärztlichen Bereitschaftsdienst der KVWL in der Portalpraxis, ambulant im Krankenhaus mit erweiterten Diagnostik-Leistungen oder aber stationär in der Klinik stattfindet.“

Ein-Tresen-Lösung

„Diese gemeinsame Annahme und Einschätzung der Patientinnen und Patienten ist für alle Seiten vorteilhaft und ein entscheidendes Kriterium für eine Portalpraxis“, so der Bezirksstellenleiter. „Sie bietet außerdem die besten Voraussetzungen für eine noch engere und bessere Zusammenarbeit zwischen Klinik-Personal und Bereitschaftsdienst-Team. Notfallmedizinische Kompetenz der Klinik und allgemeinmedizinische Erfahrung der niedergelassenen Kassenärzte greifen hier Hand in Hand – das kommt in erster Linie den Patienten zugute“, erklärt Dr. Decker. Seit dem vergangenen Herbst haben KVWL und Klinikum Hochsauerland die Pläne zur Eröffnung der neuen Portalpraxis vorangetrieben und den Umzug vorbereitet: „Ein herzliches Dankeschön an die Verantwortlichen und das Team des Klinikums für die gute Zusammenarbeit!“

Michael Gesenhues, Geschäftsführer des Alexianer Klinikum Hochsauerland, sagt: „Ich freue mich, dass wir nun in Arnsberg gemeinsam mit der KVWL das Portalpraxen-Modell in der Notfallversorgung etablieren können. Die Ein-Tresen-Lösung mit eng verzahnter Zusammenarbeit von Niedergelassenen und Klinikpersonal ermöglicht es die Patientinnen und Patienten künftig einfacher und schneller in die richtige Versorgungsstruktur zu leiten. Das ist ein großer Vorteil, nicht nur an Wochenenden und Feiertagen. Wir sind überzeugt, dass diese Versorgungslösung zu einer weiteren Verbesserung der Patientenbetreuung und der Notfallversorgung beitragen wird.“

Fit für die Zukunft

Portalpraxen sind ein gutes Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen dem ambulanten und stationären Gesundheitssektor. Die neue Portalpraxis in Arnsberg ermöglicht dadurch eine zukunftsfähige Versorgung, denn das Konzept entspricht bereits heute politischen Reformplänen, nach denen Patienten sektorenverbindend in sogenannten Integrierten Notfallzentren (INZ) behandelt werden sollen.

Auf einen Blick: Adresse und Öffnungszeiten der neuen Portalpraxis in Arnsberg:

Alexianer Klinikum Hochsauerland, Karolinen-Hospital, Gebäude A (Neubau Notfall- und Intensivzentrum), Stolte Ley 11, 59759 Arnsberg-Hüsten

montags, dienstags, donnerstags: 18 bis 22 Uhr

mittwochs und freitags: 13 bis 22 Uhr

samstags, sonn- und feiertags: 8 bis 22 Uhr

Vor dem Besuch der Portalpraxis empfiehlt es sich, die Patientenservice-Hotline 116117 anzurufen oder das „Patienten-Navi“ auf www.116117.de zu nutzen. Das kann sogar den Weg in die Bereitschaftsdienst-Praxis ersparen (siehe INFO).

INFO: Patientenservice 116117

Die KVWL ist für den ärztlichen Bereitschaftsdienst außerhalb der Praxisöffnungszeiten im Landesteil Westfalen-Lippe zuständig. Wer außerhalb der regulären Praxis-Öffnungszeiten ein gesundheitliches Problem hat, kann sich an die Mitarbeitenden der kostenfreien Patientenservice-Hotline 116117 wenden. Bei diesen handelt es sich ausschließlich um medizinisch geschultes Personal.

Bei der telefonischen Ersteinschätzung werden die Mitarbeitenden der 116117 durch die bundesweit genutzte Software "SmED" ("Strukturierte medizinische Ersteinschätzung in Deutschland") unterstützt. Das Programm stellt gezielte, individuelle und strukturierte Fragen zu den jeweiligen Beschwerden der Anruferinnen und Anrufer. Die Software ermittelt eine Empfehlung zur Behandlungsdringlichkeit sowie zum korrekten Behandlungsort – Bereitschaftsdienst- oder reguläre Praxis, Videosprechstunde, Krankenhaus – und unterstützt so bei der Entscheidung, das richtige Versorgungsangebot zu finden. Auch informiert der Patientenservice 116117 über die Möglichkeiten eines Hausbesuchs.

Gezielte Informationen gibt es auch im Netz unter www.116117.de. Dort erhalten Hilfesuchende mithilfe des „Patienten-Navi“ nach Beantwortung einiger Fragen die Auskunft, ob ein dringender Behandlungsfall vorliegt oder nicht.

Typische Fälle für den Bereitschaftsdienst sind: Erkältungskrankheiten, grippale Infekte mit Fieber und Schmerzen, Infektionen von Hals, Nase, Ohren, Magen-Darm-Infekte mit Brechdurchfall, akute Bauchschmerzen, Migräne oder Hexenschuss. – Wichtig: Bitte wenden Sie sich in einer lebensbedrohlichen Notfallsituation umgehend an die Rettungsleitstelle unter der Telefonnummer 112.

Eröffneten gemeinsam die Portalpraxis in der Notaufnahme (von links nach rechts): Denise Strom, Abteilungsleitung Administration in der ZNA, André Bechtloff, diensthabender Oberarzt in der ZNA, Michael Gesenhues, Geschäftsführer Alexianer Klinikum Hochsauerland, Dr. Hans-Heiner Decker, Leiter der KVWL-Bezirksstelle Arnsberg, Dr. Mathias Wessel, diensthabender Arzt, KV-Ambulanz, Dorothe Schneider, KV-Ambulanz, Dr. Peter Lütkes, Medizinischer Direktor, Alexianer Klinikum Hochsauerland, Petra Henseler, KV-Ambulanz

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